Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist ein weit verbreitetes Pflanzengift. Es wirkt sich drastisch auf Wildpflanzen und auf Insekten aus und steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Die grünen Landwirtschaftsminister tragen ein Banner, auf dem steht: Wir haben's Glyphosat -t!

Glyphosat ist ein Wirkstoff, der in unterschiedlichen Unkrautvernichtungsmitteln eingesetzt wird. Das bekannteste ist das bereits 1971 zugelassene Mittel Roundup von der Firma Monsanto. So genannte Totalherbizide und hier vor allem jene mit dem Wirkstoff Glyphosat, sind die mit Abstand am meisten eingesetzten Pestizide, die von manchen auch verharmlosend Pflanzenschutzmittel genannt werden. Da Totalherbizide nicht selektiv gegen bestimmten Pflanzen wirken, sondern alle grünen Pflanzen abtöten, werden sie im landwirtschaftlichen Bereich in der Regel nur vor der Aussaat und nach der Ernte eingesetzt.

Neu aussähen ohne zu pflügen geht in aller Regel nur bei vorherigem Einsatz eines Totalherbizides. Eine Zeit lang war man der Auffassung, es sei besonders gut für die Böden, wenn man nicht pflügt. Neuere Studien lassen daran aber Zweifel aufkommen. Außerdem werden Totalherbizide in großem Umfang von der Deutschen Bahn eingesetzt, um die Schienen unkrautfrei zu halten. Diese Pflanzengifte wirken sich besonders drastisch auf Wildpflanzen und damit auch auf Insekten aus. Ihr Einsatz trägt so erheblich zum Insektensterben in Deutschland bei. Darüber hinaus stuft die Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen ein.

Wer setzt Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel ein und warum?

Bei den Pflanzenschutzmitteln oder Pestiziden muss man grundsätzlich drei Gruppen unterscheiden: Die Herbizide gegen Pflanzen, die Insektizide gegen Insekten und die Fungizide gegen Pilze. Etwa die Hälfe aller eingesetzten Pestizide sind Herbizide und unter den Herbiziden macht Glyphosat mit rund jährlich rund 5.000 Tonnen in Deutschland etwa ein Fünftel aus. Neben der Landwirtschaft setzt auch die Deutsche Bahn in erheblichem Umfang Glyphosat ein. Rund 90 Tonnen Glyphosat werden in Deutschland jährlich an nicht-gewerbliche Anwenderinnen und Anwender verkauft, die es im Garten, aber auch auf Gehwegen, Schotterflächen und ähnlichem einsetzen. Den Einsatz von Glyphosat auf  so genannten Nichtkulturland hat die rot-grüne Landesregierung verboten, andere Verbote kann ein Bundesland nicht regeln.

Gibt es Alternativen zu Glyphosat?

Jeder der Nutzpflanzen anbaut und daraus auch einen guten Ertrag haben möchte, muss Pflanzenschutz betreiben – auch der Ökolandbau. Der Ökolandbau darf jedoch keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen, sondern muss biologischen oder mechanischen Pflanzenschutz, also Unkraut jäten. Biologischer Pflanzenschutz bedeutet zum Beispiel eine vielfältige Fruchtfolge, denn wenn nicht jedes Jahr oder im zweijährigen Wechsel die gleiche Pflanze auf einem bestimmten Acker steht, können Schädlinge sich weniger vermehren. Zudem bedeutet es den Einsatz resistenter Sorten (etwa gegen bestimmte Pilzerkrankungen) oder die Förderung von Nützlingen, die zum Beispiel den Bestand an schädlichen Insekten verringern. Ein Mittelweg ist der so genannte integrierte Pflanzenschutz, der den Einsatz von Chemie erst zulässt, wenn andere Maßnahmen (Fruchtfolge, resistente Sorten, biologischer Pflanzenschutz) nicht den nötigen Erfolg bringen, um erheblichen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden.