GRÜNE fordern bessere Arbeitsbedingungen und verstärkte Gesundheitskontrollen für ausländische Erntehelfer*innen und Werkvertragarbeiter*innen

Auf der kommenden Agrarministerkonferenz steht unter anderem das Thema „SARS-CoV-2-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Land- und Forstwirtschaft“ auf der Tagesordnung. Die niedersächsischen GRÜNEN fordern, endlich für bessere Arbeitsbedingungen ausländischer Erntehelfer- und Werksvertragsarbeiter*innen zu sorgen.

Hanso Janßen, Landesvorsitzender:„Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie sehr unsere Agrarindustrie auf die Arbeit hunderttausender ausländischer Erntehelfer*innen angewiesen ist. Es ist dringend an der Zeit für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen. Es muss endlich Schluss damit sein, diese Menschen als billige Produktionsfaktoren zu behandeln, die zu niedrigen Löhnen und zum Teil unter zweifelhaften Bedingungen unseren Spargel stechen, unsere Erdbeeren pflücken und Masthühner zerlegen. Wir fordern faire Löhne, eine gute Unterbringung zu angemessenen Preisen und einen vernünftigen Versicherungsschutz.

„Zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion müssen zudem die Einhaltung der Hygieneregeln auf Bundes- und Landesebene endlich sichergestellt und staatlich kontrolliert werden. Es kann nicht sein, dass die Gesundheitschecks bei der Einreise unter der Ägide des Bauernverbandes laufen; das müssen Behörden und nicht Interessenvertretungen machen“.

„Vor Ort, auf den Betrieben, findet eine Kontrolle von Hygiene- und Abstandsregeln praktisch nicht statt. Die Außendienstmitarbeiter*innen der Kontrollbehörden sind überwiegend im Homeoffice.“ Kontrollen gäbe es nur anlassbezogen, und die seien naturgemäß selten, da sich ausländische Arbeitnehmer*innen auch nur selten an die Behörden wenden würden.

„Die Landesregierung fordern wir auf, schnell umfangreiche und effektive Kontrollen im Sinne des Gesundheits- und Infektionsschutzes sicherzustellen, um die Menschen effektiv zu schützen. Zoll, Gewerbeaufsichtsämter und Gesundheitsämter müssen endlich auch ohne konkrete Hinweise kontrollieren. Es kann nicht sein, dass alle Behörden inklusive der Ministerien entweder auf die jeweils andere Behörden verweisen, sich für nicht zuständig erklären oder behaupten, es sei alles geregelt.“